
Bootsführerscheine und ihre Reihenfolge 2025 – Ein umfassender Guide
Lesezeit: 10 min.
Inhalt
- Sportbootführerscheine in 2024?
- Pflichtscheine SBF See & Binnen, Bodenseepatent
- Freiwillige Scheine: SKS, SSS, SHS
- Funkscheine: SRC, UBI, LRC
- Pyroscheine: FKN und SKN
- Beste Reihenfolge der Bootsführerscheine
- Zeitliche Planung
- Reihenfolge mit BSP (BSP nach dem SBF See)
- Reihenfolge mit BSP (BSP vor dem SBF See)
- Übersichten kostenlos herunterladen
Sportbootführerscheine in 2025
Du möchtest einen Bootsführerschein erwerben? In diesem Artikel bieten wir dir einen detaillierten Überblick über die verschiedenen Sportbootführerscheine und Funklizenzen, sowie die effektivste Reihenfolge zu ihrem Erwerb. Angesichts einiger Änderungen im letzten Jahr ist es an der Zeit für ein aktualisiertes Video und Artikel zu diesem Thema.

Pflichtscheine SBF See & Binnen, Bodenseepatent
Zu den obligatorischen Scheinen gehören der SBF See, SBF Binnen und die Bodenseepatente, die verkehrsrechtlich vorgeschrieben sind.
Der SBF See ist für die Navigation auf allen Meeren und Ozeanen erforderlich, während der SBF Binnen für die Binnengewässer wie Flüsse und Kanäle gilt. Beide Scheine sind für Boote mit einer Antriebsleistung von mindestens 15 PS bei Verbrennungsmotoren oder 10,2 PS bei Elektromotoren erforderlich. Für Boote mit geringerer Leistung ist kein Bootsführerschein erforderlich. Jetskis unterliegen denselben Anforderungen wie Sportboote.
Der SBF See gilt uneingeschränkt für Boote jeder Länge und wird in einer einzigen Variante ausgestellt, ohne Unterscheidung zwischen Motor- und Segelboot. Im Gegensatz dazu ist der SBF Binnen für Boote bis zu einer Länge von 20 Metern gültig, auf dem Rhein bis zu 15 Metern. Für Boote zwischen 20 und 25 Metern wird ein Sportschifferzeugnis benötigt.
Der SBF Binnen ist in Varianten für Motor- und Segelboote erhältlich, sowie für beide Antriebsarten zusammen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, ein Radarpatent für die Navigation bei eingeschränkter Sicht auf Binnengewässern zu erwerben, jedoch ist diese Qualifikation in der Regel für Freizeitskipper nicht relevant und wird nur der Vollständigkeit halber erwähnt.
Die Bodenseepatente sind ebenfalls obligatorisch. Kategorie A gilt für Motorboote ab 6 PS, Kategorie D für Segelboote mit einem Motor ab 6 PS oder einer Segelfläche von über 12 m². Kategorie H gilt für die Hochrheinstrecke. Diese Patente gelten ausschließlich auf dem Bodensee und fallen grundsätzlich unter die Binnenscheine.
Freiwillige Scheine: SKS, SSS ,SHS

Der SBF See gilt für die Navigation bis etwa 3 Seemeilen von der Basislinie inkl. der Küstengewässer, dort wo die deutsche Seeschifffahrtsstraßenordnung ihre Gültigkeit hat. Danach entfällt die Führerscheinpflicht.
An dieser Stelle kommen die freiwilligen amtlichen Scheine ins Spiel: der SKS, SSS und SHS. Sie sind zwar verkehrsrechtlich nicht vorgeschrieben, dienen jedoch als Nachweis der Befähigung des Bootsführers für die entsprechenden Gewässer. Yachtvercharterer verlangen sie oft, und sie sind für gewerbliche Aktivitäten erforderlich. Jeder dieser Scheine ist in Varianten unter Motor und unter Segel oder als Kombination aus beiden Antriebsarten möglich.
Der SKS belegt die Kompetenz des Skippers für Gewässer bis zu 12 Seemeilen von der Festlandküste entfernt, während der SSS bis zu 30 Seemeilen gilt. Der SHS bescheinigt die Befähigung für die Schiffsführung weltweit. Als Voraussetzung werden für den SKS 300 Seemeilen, für den SSS 1000 Seemeilen und für den SHS 2000 Seemeilen gefordert. Diese Seemeilen sammelt man auf verschiedene Weisen, einschließlich der Ausbildungstörns beim SKS und SSS. Beim SHS gibt es übrigens keine praktische Prüfung mehr, nur die Theorie.
Funkscheine: SRC, UBI, LRC
Parallel zu den genannten Sportbootführerscheinen gibt es 3 Funklizenzen: SRC für Seegewässer bis ca. 35 sm von der Küste, UBI für die Binnengewässer und LRC für die weltweite Fahrt. Das LRC ist eine Ergänzung zum SRC Funkzeugnis. Diese Funklizenzen sind Pflicht, wenn an Bord eine Funkanlage verbaut ist und man im entsprechenden Gewässer unterwegs ist.

Pyroscheine: FKN und SKN
Des Weiteren gibt es zwei Pyroscheine: den Fachkundenachweis (FKN) und den Sachkundenachweis (SKN). Der FKN ist nur in deutschen Gewässern erforderlich, wenn pyrotechnische Seenotsignalmittel an Bord sind – was üblicherweise immer der Fall ist. Der SKN berechtigt zusätzlich zur Führung einer Signalpistole Kaliber 4, mit der bestimmte Signalraketen abgefeuert werden können.
Alle genannten Scheine und Funklizenzen besitzen internationale Gültigkeit. Somit erhältst du die Berechtigung, auch in anderen Ländern Boote zu führen und Funkanlagen zu bedienen.
Beste Reihenfolge der Bootsführerscheine
Das war der Überblick über alle amtlichen Scheine, die es in Deutschland gibt. Das ist eine ganze Menge und man kann viel unnötiges Geld ausgeben und Zeit verschwenden, wenn man sie nicht in einer klugen Reihenfolge macht. Denn es gibt einige inhaltliche Überschneidungen, und Anerkennungen der Teilprüfungen, die man sich zugute machen kann.
Deshalb verraten wir dir die Beste Reihenfolge in der du die Scheine absolvieren kannst.
Der erste Schritt ist der SBF See zusammen mit dem SBF Binnen unter Motor. Dadurch musst du die Basisfragen nur einmal beantworten. Weiterhin machst du nur eine praktische Prüfung für den SBF See. Sie gilt dann auch für den SBF Binnen. Und du bekommst beide Scheine mit dem geringsten Zeit- und Geldaufwand, denn du sparts etwas an Prüfungsgebühren und musst nur an einem Tag zur Prüfung anreisen.
Anschließend ist der nächste Schritt der SKS, und zwar sowohl unter Motor als auch unter Segel. Diesen Weg wählen auch 99 % aller SKS-Bewerber. Nach Bestehen des SKS unter Motor und unter Segel, wird der SBF Binnen unter Segel automatisch ausgestellt; du musst ihn nur beantragen.
Der SBF See und Binnen Schein kann dann auch in einer Karte vereint werden.
Danach kannst du den SSS und anschließend den SHS absolvieren, idealerweise alle nacheinander ohne zu große zeitliche Pausen. Dies erleichtert die Vorbereitung erheblich und spart Zeit, da die Navigation und Gezeiten in einem Durchgang erledigt werden können.
Wir empfehlen, die Funkscheine nach dem SBF See und Binnen zu absolvieren, etwa parallel zum SKS. Zuerst das SRC zusammen mit dem UBI. Dadurch entfallen einige Prüfungsteile beim UBI, und auch die praktische Funkprüfung wird abgespeckt. Danach kann das LRC hinzugefügt werden. Auch hier ist es ratsam, nicht zu lange zu warten, da die Abläufe im Sprechfunk vom SRC noch frisch im Gedächtnis sind und somit das LRC ebenfalls schnell erlernt werden kann. Die Funkprüfungen können in der Regel nicht am selben Tag mit SKS oder anderen Scheinen geprüft werden, weil es von den Prüfungsausschüssen meist getrennt voneinander organisiert wird.
Die praktische Ausbildung am Funkgerät ist in unseren Onlinekursen vollständig enthalten. Wir haben Simulatoren und Videos für die praktische Übungen im Kurs. Daher benötigst du lediglich den Onlinekurs für die Funkscheine.
Das Gleiche gilt für den Fachkundenachweis (FKN). Auch hier ist die praktische Ausbildung im Kurs enthalten. Wir empfehlen, den FKN zusammen mit der SBF See- oder Binnen-Prüfung zu kombinieren, da es sich um einen vergleichsweise kleinen Schein handelt. Auf diese Weise sparst du dir eine zusätzliche Anfahrt zur Prüfung. Optional kann man aber den FKN auch zusammen mit dem SKS am gleichen Tag prüfen lassen.

Zeitliche Planung
Etwa 2 Monate für den ersten Schritt, 3 Monate für den SKS, 4 Monate drauf für SSS und weitere 6 Monate für SHS. Das sind Durchschnittszeiten unserer Kursteilnehmer (siehe oben in der Übersicht, der Zeitstrahl unten). Es gibt natürlich auch rekordverdächtige Absolventen bei uns, aber auch andere, die aufgrund ihrer Lebensrahmenbedingungen das ganze langsamer angehen lassen. Unsere Kurse schaffen die Voraussetzungen für beide Varianten.
Reihenfolge mit BSP (BSP nach dem SBF See)
Kommen wir nun zum Bodenseeschifferpatent (BSP). Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Wenn das BSP nicht im Vordergrund steht, empfehlen wir die Kategorie A für Motorboote nach Bestehen des SBF See oder Binnen unter Motor zu absolvieren. Dadurch entfällt die praktische Prüfung beim SBF vollständig, und du musst nur den theoretischen Teil des BSP Fragenkatalogs absolvieren. Die gleiche Situation besteht auch nach dem SKS, SSS oder SHS.
Das BSP der Kategorie D für Segelboote absolvierst du entweder nach dem bestandenen SBF Binnen unter Segel oder nach dem SKS, SSS oder SHS. Dabei müssen die Scheine entsprechend unter Segel gemacht worden sein. Dadurch entfällt die praktische Segelprüfung beim BSP und auch die Segelfragen in der Theorieprüfung fallen weg. Man muss nur die Theorie allgemeiner Teil absolvieren.
Die Kategorie H für die Hochrheinstrecke kann nur in Verbindung mit Kategorie A unter Motor gemacht werden und erfordert eine eigene praktische Ausbildung. Wobei die Theorieprüfung zusammen mit der Theorieprüfung für Kategorie A gemacht werden kann.

Reihenfolge mit BSP (BSP vor dem SBF See)
Wenn das BSP aber im Vordergrund steht, dann machst du zuerst die Kategorie A für Motorboot und D für Segelboot komplett mit Theorie und Praxis. Bei der Kategorie A verlangst du noch die Zusatzprüfung „Nautische Kenntnisse“. Danach kannst du den SBF See machen. Nur die Theorie wird fällig, die Praxis fällt weg und du hast deinen SBF See. Den SBF Binnen unter Motor bekommst du dann automatisch ausgestellt.
