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Die größten Schiffsunglücke und GMDSS in 2025

Lesezeit: 5 min.
Die Titanic (1912) – Der Startpunkt für den Seefunk
Als die Titanic sank, war Funktechnik an Bord zwar vorhanden, aber nicht rund um die Uhr besetzt. Zudem fehlten klare Regeln für Notrufe. Das führte dazu, dass ein nahes Schiff den SOS-Ruf nicht empfing. Die Konsequenzen dieses Unglücks:
Einführung des internationalen Notrufsignals SOS
Verpflichtung zu rund um die Uhr besetzten Funkstationen
Das erste SOLAS-Abkommen (1914) zur Sicherheit auf See
Die Andrea Doria (1956) – Radar allein reicht nicht
Trotz Radar fuhr die Andrea Doria im Nebel in die Stockholm. Grund war eine fehlerhafte Interpretation des Radarechos und mangelnde Funkkommunikation. Die Lehren:
Einführung standardisierter Radarplotting-Techniken
Verankerung von Radar in den Kollisionsverhütungsregeln (COLREGs)
Einführung des UKW-Seefunks für die Hochseeschifffahrt
Die Estonia (1994) – Der Durchbruch für GMDSS
Die Estonia sank in nur 30 Minuten – ohne dass umliegende Schiffe rechtzeitig alarmiert wurden. Es fehlten automatische Notrufsysteme. Die Folge:
1999 wurde GMDSS eingeführt. Dieses weltweite Notruf- und Sicherheitssystem umfasst u. a.:
UKW-DSC-Funkgeräte mit Notalarm per Knopfdruck
EPIRBs – automatische Notfunkbaken mit Positionssignal
Satellitengestützte Notfallkommunikation & NAVTEX-Warnmeldungen
GMDSS sorgt dafür, dass ein Notruf schnell, automatisch und weltweit die richtigen Stellen erreicht.
Die Costa Concordia (2012) – Wenn Menschen versagen
Die Concordia lief durch Navigationsfehler auf Grund, doch der Kapitän meldete die Notlage zu spät. Die Katastrophe führte zu:
Verbesserungen bei der AIS-Positionsüberwachung
Strengeren Vorschriften für Evakuierung und Notfallmanagement
Besserer Ausbildung im Bereich Funkkommunikation
📡 Was ist GMDSS? – Einfach erklärt

GMDSS steht für Global Maritime Distress and Safety System – ein weltweites Seenot- und Sicherheitsfunksystem.
Es sorgt dafür, dass Notrufe automatisch, schnell und zuverlässig die richtigen Rettungsstellen erreichen – auch wenn niemand aktiv funken kann.
Das System besteht aus verschiedenen Geräten und Kommunikationswegen:
DSC-Funkgeräte (UKW, GW, KW) für automatische Notrufe per Knopfdruck
EPIRBs (Notfunkbaken), die bei einem Untergang ein Satellitensignal mit Position senden
SARTs (Radartransponder), die bei der Ortung des Havaristen helfen
NAVTEX – ein System für automatische Sicherheits- und Wettermeldungen
AIS – zur Darstellung von Schiffspositionen in Echtzeit
Ziel: Menschenleben retten – durch klare, schnelle Kommunikation auf See.

Diese Bild zeigt einen der Kommunikationswege im GMDSS: die Verbreitung vin sicherheitsrelvanten Informationen, Maritime Safety Information (MSI).
🌍 Was sind die Sea Areas im GMDSS?

Die Weltmeere wurden für das GMDSS in vier sogenannte Sea Areas (Seegebiete) unterteilt. Diese Gebiete definieren, welche Ausrüstung ein Schiff benötigt, um im Notfall Hilfe rufen zu können – je nach Entfernung zur Küste.
Sea Area A1
Bis ca. 30–40 Seemeilen von der Küste entfernt
Abdeckung durch UKW-Funk mit DSC
Kanal 70 muss ständig überwacht werden
Sea Area A2
Außerhalb von A1, bis ca. 180 Seemeilen
Abdeckung durch Grenzwellenfunk (GW) mit DSC
Frequenz: 2187,5 kHz
Sea Area A3
Alle Gebiete außerhalb von A1 und A2, außerhalb der Funkreichweite von Küstenfunkstellen
Abdeckung durch Satellitenkommunikation (z. B. Inmarsat)
Deckt fast die ganze Welt ab (76° N bis 76° S)
Sea Area A4
Die Polarregionen, nördlich und südlich von 76°
Satellitenabdeckung hier nicht zuverlässig
Kommunikation erfolgt über Kurzwelle (KW) und ggf. Iridium-Satellitentelefone
Folgende Ausrüstungsvorschriften gelten für die Berufsschifffahrt in Entsprechung zu den Sea Areas. Die Anzahl der Geräte wird größer je nach Schiffsgröße.

⛵ Und was bedeutet das für uns als Sportbootfahrer?
Auch auf Yachten und Motorbooten haben viele dieser Systeme Einzug gehalten:
UKW-Funk mit DSC-Funktion ist heute Standard
AIS-Transceiver verbessern die Sichtbarkeit für andere Schiffe
PLBs und EPIRBs erhöhen die Sicherheit bei Notfällen
Radar ist freiwillig, muss bei Einbau aber korrekt verwendet werden
Ein SRC-Funkschein ist Pflicht, sobald eine Funkanlage an Bord ist

Fazit: Sicherheit auf See ist kein Zufall
Ob auf einem Containerschiff oder einem Sportboot – die Lehren aus Schiffsunglücken wie Titanic, Estonia oder Costa Concordia haben unsere Sicherheitsstandards revolutioniert.
GMDSS ist heute der Grundstein moderner Seenotkommunikation – auch für Freizeitkapitäne.
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👉 Hier ist unser ausführliches Video zu GMDSS in der Sportschifffahrt in 2025.
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