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Quickstopp-Schalter , Emergency Cut Off Switch ECOS

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Inhalt

Was ist ein Quickstopp?

Der Not-Aus-Schalter, auch bekannt als Quickstopp-Schalter, ist eine essentielle Sicherheitskomponente auf Motorbooten, Außenbordern und Jetskis. Im internationalen Kontext wird er als Engine Cut-Off Switch (ECOS) oder Kill Switch bezeichnet. Dieses System ist konzipiert, um den Motor eines Sportboots auszuschalten, sollte der Bootsführer vom Steuer oder Motor getrennt sein. Dies geschieht durch Unterbrechung des Zündkontakts oder der Kraftstoffzufuhr.

Ein Sicherungsband, das den Quickstopp-Schalter mit dem Handgelenk, dem Bein des Bootsführers oder der
Schwimmweste verbindet, ist ein integraler Bestandteil dieses Systems. Die Entfernung des Sicherungsbandes aus dem Schalter löst den Motorstopp aus und ermöglicht die Kontrolle über das Sportboot wiederzuerlangen. Diese Vorkehrung hilft, Unfälle zu verhindern, bei denen Personen im Wasser von einem außer Kontrolle geratenen Sportboot getroffen werden könnten.

Beachte, dass der Motor nicht gestartet werden kann, wenn der Bootsführer zusammen mit dem Quickstopp über Bord geht. Daher sollte ein zweites Quick-Stopp-Kabel an Bord vorhanden sein, damit ein Passagier oder Co-Skipper den Motor starten kann. Eine entsprechende Einweisung der Besatzung sollte vor dem Auslaufen stattfinden. Diese Maßnahmen tragen wesentlich zur Sicherheit auf dem Wasser bei.

Merke: Die korrekte Schreibweise lautet Quickstopp (pp), nicht zu verwechseln mit dem Quickstop Manöver. Jedoch wird das Wort immer wieder falsch (mit einem „p“) geschrieben.

Was sagt das Gesetz?

In Deutschland, sowie beispielsweise in Belgien und den Niederlanden, besteht keine explizite Pflicht, eine Quickstopp-Leine zu tragen. Dies steht im Gegensatz zu Ländern wie den USA und England, wo bestimmte Vorschriften für die Verwendung von Not-Aus-Schaltern gelten. In den USA beispielsweise ist das Tragen eines Quickstopp-Schalters vorgeschrieben, wenn das Boot kürzer als 26 Fuß (etwa 8 Meter) ist und mit einer solchen Vorrichtung ausgestattet ist.

Der Bootsführer muss den Quickstopp immer dann tragen, wenn das Boot in Gleitfahrt ist. Ausnahmen gelten, wenn sich das Hauptsteuerpult des Bootes in einer geschlossenen Kabine befindet, das Boot in Verdrängerfahrt ist, oder der Motor des Bootes weniger als 115 Pfund Standschub erzeugt – das entspricht in etwa der Größe eines 2- bis 3-PS-Motors. Obwohl das Tragen des Quickstopp-Schalters in Deutschland keine Pflicht ist, wird die Nutzung dringend empfohlen.

Unfälle durch Propeller

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Jedes Jahr passieren Vorfälle, bei denen Bootspropeller Menschen verletzen oder töten. Quickstopp-Schalter zählen seit den 1970er Jahren zur Standard-Sicherheitsausrüstung und haben ihre Wirksamkeit bei der Verhinderung von solchen Unfällen bewiesen. Typische Unfälle durch die Schraube umfassen “Mensch-über-Bord”- und “Kreis des Todes”-Situationen.

Bootsunfälle treten typischerweise als eine Abfolge von Ereignissen auf. Zuerst trifft ein Boot zum Beispiel auf ein
Hindernis, dann fällt jemand über Bord und wird anschließend vom Propeller getroffen. Die meisten Propellerverletzungen passieren laut Statistik auf offenen Motorbooten, die etwa 5 bis 8 Meter lang sind. Jeder, der sich im Wasser um ein Boot herum befindet – ein Schwimmer, Taucher, gestürzter Wasserskifahrer oder jemand, der über Bord gegangen ist – ist ein potentielles Opfer. Propellerunfälle werden durch mangelnde Erfahrung, Inkompetenz, Fahrlässigkeit und Trunkenheit des Fahrers verursacht.

Prävention von Propellerschlägen

Die meisten Unfälle durch Propeller können verhindert werden, wenn du einfache Sicherheitspraktiken befolgst. Nehme den Gang IMMER aus, wenn:

  • Besatzungsmitglieder ein- oder aussteigen.
  • Geschleppte Wassersportler, Schwimmer oder Personen über Bord wieder an Bord geholt werden.

Verhindere, dass Besatzungsmitglieder versehentlich über Bord geworfen werden. Das bedeutet:

  • Starte niemals den Motor mit eingelegtem Gang.
  • Lege niemals den Gang ein, während Menschen um das Boot herum schwimmen oder tauchen.
  • Stelle sicher, dass alle Besatzungsmitglieder sitzen, bevor du losfährst.
  • Erlaube nicht, dass Passagiere während der Fahrt auf dem Dollbord, dem Heck oder dem Bug stehen oder sitzen.
  • Halte Ausschau nach Menschen im Wasser.
  • Löse den Alarm aus, wenn jemand über Bord fällt.
  • Fahre langsamer, wenn du stark befahrene Gebiete und Ankerplätze ansteuerst.
  • Halte dich von gekennzeichneten Schwimm- und Tauchgebieten fern. Denke an die Taucherflaggen:
    die rote Flagge mit einem weißen Diagonalstreifen und die blau-weiße „Alfa“-Flagge.
  • Trage eine Quickstopp-Leine, wenn du ein Boot führst.
  • Informiere die Besatzung über Gefahrenbereiche am Propeller.

Der Kreis des Todes - Circle of Death

Jedes Jahr treten schwere Verletzungen und Todesfälle auf, wenn Bootsführer das Lenkrad oder die Außenborder-Pinne loslassen, während das Boot sich bewegt. Das Phänomen heißt Lenkdrehmoment. Es lässt den Motor nach links schlagen, was dazu führt, dass das Boot scharf nach rechts ausschlägt und den Fahrer ins Wasser wirft. Das Boot fährt in einem Kreis und trifft das Opfer im Wasser, daher der Begriff “Kreis des Todes”, im englischsprachigen Raum bekannt als „Circle of Death“.

Um diesen Unfalltyp zu vermeiden:

  • Verwende immer den Quickstopp, wenn das Boot damit ausgestattet ist.
  • Lasse das Lenkrad oder die Pinne niemals los, bis das Boot in Stillstand ist.
  • Stelle sicher, dass aufklappbare Drehstühle fest angebracht sind und die Rückenlehnen robust genug sind, um dem Aufprall eines Passagiers standzuhalten, der dagegen geworfen wird.
  • Schließlich, wenn du einen zusätzlichen Lenkdruck verspürst, lass die Lenkung sofort vom Fachmann überprüfen.

Systeme zur Reduzierung von Propellerschlägen

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